Prof. apl. Dr. Ferdinand Rohrhirsch Impressum


Umschlagbild - Christliche Führung


Informationen zu 

Christliche Führung 
Anspruch und Wirklichkeit

Führen mit Persönlichkeit und Ethik

Wiesbaden: Springer Gabler (259 Seiten)
1. Auflage 2013 (30. Juni)
ISBN print 978-3-658-02153-5
e-book 978-3-658-02154-2




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Inhaltsverzeichnis
Ergänzungen



Inhalt:

Für gute Führung braucht es weder Werte noch Systeme - es braucht Vernunft und Persönlichkeit. Führen geschieht nicht mit Methoden, Tools und Managementsystemen. Um gut zu führen muss man kein Christ sein. Was bedeuten christliche Werte in der Führung, was muss man beachten, um als Manager zu überzeugen? Professor Ferdinand Rohrhirsch setzt sich kritisch mit christlichen Werten und christlicher Führung auseinander und gibt konkrete Handlungsempfehlungen.


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Struktur:
 

Zum Aufbau des Buches

Das Buch besteht aus drei Kapiteln, einer Einführung und einem Nachklang. Die Reihenfolge ist nicht beliebig. Die Kapitel versuchen den Erkenntnisgegenstand systematisch zu erschließen.

Die Einführung
will zeigen, wie das Thema zu meinem Thema wurde und wie es sich immer mehr zu der Form entwickelte, in der es sich nun präsentiert.

Das erste Kapitel,
geht der vermeintlich trivialen Feststellung nach, dass „Christliche Führung“ etwas mit dem „christlichen Glauben“ zu tun hat. Wenn es allerdings so ist, dann sollte man auch wissen, mindestens aber einmal andenken, was mit christlichem „Glauben“ gemeint ist, bzw. wie er verstanden wird. Was wird vom Glauben gedacht, wenn er Moment eines Führungsstiles werden kann? Ist das Christliche machbar bzw. implementierbar und damit praktizierbar, wie andere Führungsstile auch?


Im zweiten Kapitel
wird, analog zum ersten Kapitel, die Frage gestellt: Was heißt „Führung“? Führung, so scheint es zunächst, ist einfacher als Glaube zu diskutieren, d. h. leichter in den Griff und anschließend auf den Begriff zu bringen. „Führung“, so die Ansicht vieler, ist ein deskriptives und objektives Problem. Objektive Probleme können objektiv und damit auch „wissenschaftlich“ angegangen werden. So gibt es nicht zufällig objektive Führungstheorien, -konzepte, -stile, -metho¬den, mit ihren To-do-Listen, Werkzeugen, Ankreuzantworten und daraus abgeleiteten objektiven Interventionshilfen: weil – deshalb, wenn – dann, immer wenn – dann so. In diesen Horizonten kann Führung gelehrt und erlernt werden. Führung wird als Lehrbuchwissen aufgefasst, das zu rezipieren und anzuwenden ist.

So kann man denken. Nur, wer so denkt, der übersieht das Entscheidende – das, was alle Führung bis in ihre letzte Verästelung hinein beeinflusst und letztgültig orientiert. Führung hat etwas mit der je eigenen Person, mit IHNEN, zu tun – und gerade SIE kommen im Lehrbuch nicht vor.

Sie, in Ihrer Individualität, Sie, die Sie alltäglich Führungsaufgaben wahrzunehmen haben, Sie, Sie kommen allenfalls in Verallgemeinerungen vor, sei es als Chefs, als Vorgesetzte, als neue Abteilungsleiter, als Teamleiter, denen z. B. die undankbare Aufgabe zufällt, zwei bisher selbstständige Abteilungen zu „mergen“ (vereinigen, zusammenführen) etc. Es ist aber auch möglich, dass Sie in den Begriffen des „Akteurs“ oder der „Führungsebene“ subsumiert sind. Sie, als Person, verschwinden. In raffinierter, rational überzeugender Weise wird das Personsein, auf dem Ihre Person fundiert ist, im Systemgedanken zum Verschwinden gebracht. Exemplarisch wird das an der einflussreichen Managementkonzeption Fredmund Maliks gezeigt. Wo der Systemgedanke herrscht, kybernetische Vorstellungen en vogue sind, ist besondere Vorsicht geboten. Die Kritik an den Grundlagen dieser Methoden wird zeigen, dass sie gelingender Führung entgegenstehen.

Im dritten Kapitel
soll gezeigt werden, dass der christliche Glaube, in Hinsicht auf die Führungsfrage, gegenüber der zu beobachtenden – ja notwendig scheinenden – Entpersönlichung des Menschen ein wirksames Korrektiv anzubieten vermag. Da der christliche Glaube nicht auf die Produktion christlicher Marionetten angelegt ist, kann er Personen in ihrer individuellen Ausbildung und Ausprägung in Richtung einer „Führungspersönlichkeit“ Hilfestellungen anbieten. Christlicher Glaube enthält und betont das unaufgebbare Moment der „Jemeinigkeit“ (Heidegger) der Person.
Die Erkenntnis des Selbstseins zeigt die Bedeutung der Endlichkeit der Person. Durch den Glauben gestützt, muss die Folge dieser Erkenntnis nicht in einer zwangsläufigen Flucht des Menschen vor sich selbst münden. Der Glauben kann zur aktiven Übernahme der eigenen, endlichen Existenz beitragen bzw. diese Übernahme hilfreich unterstützen.
Die aktive Annahme und das von Höhen und Tiefen begleitete Durchtragen der eigenen Endlichkeit haben Folgen für das Thema „Führung“. Wer sich seiner Begrenztheit bewusst wird und sich dieser stellt, dem geht es in seiner Führung immer mehr darum, seine Mitarbeiter zu ermutigen und zu befähigen, ihre je eigenen Sichtweisen auf die Sache zu entwickeln, diese den anderen mitzuteilen und die Tatsache, dass es unterschiedliche Sichtweisen zu unserer Sache gibt, auszuhalten. Die Vielfältigkeit der Sichtweisen zeigt die Vielfältigkeit der Sache. Diese Vielfältigkeit zeigt dem Führenden, dass er angewiesen ist auf seine Mitarbeiter. Seine Aufgabe besteht darin, anzuerkennen, dass seine eigene Sichtweise nicht a priori die beste ist. Seine Aufgabe ist es, die beste Sichtweise zu identifizieren und sie zum Maßstab der gemeinsamen Arbeit zu erklären. Dazu bedarf es einer starken und gebildeten Persönlichkeit. In Hinsicht auf die Aus-Bildung einer Person ist das „Instrument“ Coaching eine hochwirksame Hilfe.

Führen ist ebenso Dienst an der Sache, wie Dienst am Menschen.

In Summe führen die Kapitel zur Einsicht in die Unaufhebbarkeit der Individualität und betonen damit zugleich die Stellvertretungsunmöglichkeit der Person. Die dafür notwendig angesetzte Freiheit wird als Handlungsfreiheit erfahren, die sich zugleich als Vereinzelung bekundet. Niemand kann mir mein Leben, noch die jeweiligen existenziellen Entscheidungen innerhalb meines Lebensvollzugs abnehmen. Niemand ist je in meiner Situation. Diese ist immer einzigartig. Für die situationsgemäße Konkretisierung von Maximen aus einem kategorischen Imperativ bin ich selbst verantwortlich. Genau darin kommt meine Selbstzwecklichkeit, d. h. meine Würde zum Ausdruck.
Die ständig zu vollziehende Aufgabe einer situationsgerechten Konkretisierung verantworteter Führung enthält die Frage: „Was ist jetzt?“ Die Frage zielt in den Coaching- bzw. in den Unterstützungsbereich von Führungspersonen. Coaching ist als andächtiges Denken innerhalb einer Klausur zu zweit zu begreifen. 
Coaching als Hilfe zur Persönlich-keitsausbildung ist eine adäquate Antwort auf die erkannte Stellvertretungsunmöglichkeit der eigenen Person innerhalb einer Situation, die immer je meine ist.
Erst mit der Kategorie der „Person“ wird die Bedeutung der Freiheit offenkundig. Erst im Horizont der Freiheit bekommt die Rede vom Scheitern des Menschen und vom Glücken seines Lebens einen Sinn. Darum geht es dem Glauben: zu einem glückenden Leben zu verhelfen; ein Leben, das nicht mit dem Tod aufhört. Die Existenz von Menschen ist nicht zu Ende, wenn ihr Leben endet. Gott ist ein Gott der Lebenden. Gott will, dass wir glückend leben und glücklich bleiben. 

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Inhaltsverzeichnis:

  Vorwort:
9

Der Überblick zum Buch
15

Christliche Führung  - was ist das?
23

 
1
Ist "Christliche Führung" eine Glaubensfrage?
33



Führung - und die Sache mit dem Glauben 33



Führung - wenn schon nicht mit Glauben, dann wenigstens mit Glaubenswerter?.
38


2  Ist "Christliche Führung" eine Methoden-, gar eine Systemfrage? 71




"Führung" ist kein Thema. Sie ist weder eine Glaubensthema noch eine Wertethema, ja noch nicht einmal ein Praxisthema 71

   

Führung hat mit Personen zu tun - doch Personen stören im Führungsalltag        83




Führung mit Methode - und Personen werden zum beherrschbaren Anwendungsfall 99

Fühfrung mit System - dann endlich werden aus Personen Akteure, die auch funktionieren      111

Glaubwürdigkeit, Anerkennung und Liebe gehören zum Fundament einer Führungspersönlichkeit.         161



3.
Eine "Christliche Führung" gibt es nicht. Es gibt Christen, die führen 181

       
Auch Christen praktizieren eine ethisch orientierte Führung, die Teil ihrer Alltagsführung ist        
181
  
Auch Christen begreifen Coaching als eine "Andacht des Denkens" in einer Klausur zu zweit 188



Auch Christen sehen nichts anderes als andere, aber manches davon anders 223

Nachklang       
241


Literaturverzeichnis         247

Personenverzeichnis       
255

Stichwortverzeichnis
257

Der Autor 260

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Rezensionen:

Neu: Markus Porsche-Ludwig, Christliche Führung? in: Die Neue Ordnung 
5/2014, S. 390-393. (Link).

Hanswalter Bohlander: Rezension zu "Christliche Führung"  (3 Seiten PDF).  

Karl Heinz Keil: Rezension zu "Christliche Führung" in: Politische Studien 452,

68. Jahrg., Nov-Dez 2013, S. 98-99. (Download der PDF-Ausgabe, Suchseite 50).


Ergänzungen:

                                      S. 174, Das Zitat von F. Malik findet sich nicht in "Führen", sondern in "Management".

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Letzte Änderung Oktober  2014
Ferdinand Rohrhirsch